Samstag, 24. Mai 2008

Von Cochabamba nach Chile

Hola a todos!

Die Grenze nach Chile haben wir bereits ueberquert und liefern euch hier noch unsere Erlebnisse aus Bolivien nach:

Von La Paz erreichten wir nach 7h Busfahrt das 1000m tiefer gelegene Cochabamba. Nach dem Einchecken ins Hostal Florida war zwar bereits vier Uhr nachmittags, wir liessen es uns aber nicht nehmen, das verpasste Mittagessen nachzuholen, um danach in einem Reisebuero eine Tour zur Ruine Incallajta zu buchen (welche auch das Machu Picchu Boliviens genannt wird). Am naechsten Morgen um viertel nach acht holten uns unsere Guia Andrea und der Fahrer Miguel im Hostal ab. Wir fuhren 3h ueber Holperstrassen und kleine Baechlein bis zum Eingang der Ruine. Andrea versorgte uns mit Infos waehrend der Fahrt bis zur Ruine, wo ein lokaler Guide die Fuehrung durch jene uebernahm. Incallajta oder besser gesagt, was davon uebriggeblieben ist, ist der Natur ueberlassen worden; wir hatten die Ruine ganz fuer uns alleine. Nach ca. 1,5 h machten wir uns - nachdem wir ein Riesensandwich (25cm) verdrueckt hatten - auf den Rueckweg, wo wir die bolivianische Chicha (fermentiertes Maisgetraenk) kosteten.



Incallajta


Am naechsten Tag war dann noch eine Stadtbesichtigung angesagt: wir erreichten per Teleferico den Cristo de la Concordia auf dem Hausberg von Cochabamba, dem Cerro de San Pedro, von wo wir die gesamte Stadt ueberblicken konnten (Randbemerkung: der Cristo von Cochabamba ist uebrigens einige Zentimeter groesser als derjenige von Rio de Janeiro). Auf dem Markt assen wir unser Almuerzo und schlenderten noch ueber denselbigen. Spaeter statteten wir dem Museo Arqueologico einen Besuch ab und assen zu Abend das typische Gericht von Cochabamba: Silpancho (extraduennes, grosses Schnitzel, das den Reis und die Pommes bedeckt, ein Spiegelei und Zwiebel). Dannach nahmen wir den Nachtbus nach Sucre, wo wir (nach holpriger Strasse und wenig Schlaf - trotz bequemen Semi-Cama-Sitzen) in den fruehen Morgenstunden ankamen.

Cristo

Cochabamba

Ein Hostal war alsdann gefunden und wir nahmen unser "ZMorge" in Form eines Api (typisches bolivianisches Getraenk, enthaelt Maissaft, Zucker & Zimt) zu uns. Wir besichtigten die Kathedrale und haetten der Casa de Libertad als naechstes einen Besuch abgestattet, doch die Oeffnungszeiten, die aussen angeschlagen sind, dienen wohl eher als Richtlinien und werden nicht eingehalten. Da wir dies nicht wussten, warteten wir auf einem "Baenkli" in der davorgelegenen Plaza und wurden bereits nach Sekunden von kleinen Jungs belagert, die gerne unsere Schuhe geputzt haetten. Wir widerstanden allen Angeboten (wir sollten zwei von ihnen zu einem Mittagessen einladen, waren aber unterdessen bereits von fuenfen umringt...) und machten einen Abstecher zum Cafe Mirador. Besichtigen das Museo Textil-Etnografico nach dem Mittagessen auf dem Markt. Da sich am Abend unser Magen nicht mehr ganz so pudelwohl fuehlte, assen wir am Abend nur ein chinesisches Sueppchen, dazu Reis mit Ruebli...

Cathedral de Sucre

Fuer den naechsten Tag hatten wir einen Ausflug auf den Sonntagsmarkt von Tarabuco (bekannt fuer seine Artesanias) gebucht und fanden uns in unserem Element wieder. Die Textilarbeiten dieses Dorfes waren aber auch wirklich wunderschoen und einzigartig! Auf diesem Ausflug lernten wir die beiden Schweizer Dominik und Yvonne kennen, die mit dem Velo unterwegs sind und gen Norden ziehen. Sie waren einem franzoesischen Ehepaar mit einem Maedchen namens Nina auf der Spur, die stets einen Tag oder zwei vor ihnen an den jeweiligen Orten waren. In Tarabuco entdeckten sie die drei in einem Restaurant und verabredeten sich zum Abendessen, fuer jenes wir nun auch eingeladen waren und auch Bekanntschaft mit Nicola, Natalie und Nina (3,5 Jahre) machten. Am Montagmorgen kletterten wir wortwoertlich auf das Dach der Kirche La Merced und blickten ueber die Daecher der weissen Stadt, holten uns auf dem Markt eine kleine Verpflegung fuer unterwegs und stiegen am Mittag in den Bus nach Potosi.

Artesanias Tarabuco

Am spaeten Nachmittag kamen wir da an und konnten in unserem Hostal eine Tour in die Minen am Folgetag buchen. Mit einem Microbus fuhren wir zu den Bus-Companys mit Destination Uyuni und kauften nach einem Abstecher ins Non-Tourist-Gebiet die Tickets. Die Minentour fuehrte uns Dienstags zuerst auf den Mercado de los Mineros (es gab nebst Coca-Blaettern, hoch(96)prozentigem Alkohol, Salzgebaeck usw. auch legal Dynamit zu kaufen), wo wir "Geschenke" fuer die Mineros einkauften. Ausgeruestet mit Ueberkleidern, einem Helm mit Lampe und den Geschenken kamen wir zu einer von mehreren Minen. Sobald wir auf Mineros trafen, beschenkten wir sie mit 2-Handvoll Cocablaettern und Kinder kriegten Salzgebaeck. Unser Guide Johnny fuehrte uns sogar eine Sprengung vor, die wir in sicherer Distanz fotografisch haetten festhalten koennen, doch der Knall hat unsre Kameras wackeln lassen... Heute arbeiten immer noch 10'000 Mineros unter fuer uns undenkbaren Umstaenden (Dunkelheit, Staub) in den Minen von Potosi, die aelteste arbeitende Frau ist sage und schreibe 79 Jahre alt, der juengste Arbeiter 13 Jahre. Die Fuehrung durch die Mine war sehr interessant (teils krochen wir auf allen Vieren durch enge Gaenge). Zurueck in der Stadt ueberblickten wir diese von (ja ratet mal...) einem Mirador aus und liessen uns durch die Casa Nacional de Moneda fuehren.


Casa Nacional de Moneda

Bei den Minen

Am naechten Tag gings dann weiter. Nach einer 6-stuendigen Busfahrt mit Reifenpanne kamen wir am spaeteren Nachmittag in Uyuni an und machten uns auf die Suche nach einer Agencia fuer die Tour in die Salar. Ob wir uns wohl an die Kaelte gewoehnen?

Am Donnerstagmorgen ging es dann endlich los. Lange haben wir auf diesen Trip gewartet und es sollte ja ein Highlight werden. Beim Oficina trafen wir Viviana (Bolivia), Rafael (España), Daniel (New Zealand) und beim Busbahnhof luden wir noch Ohad (Israel) in den Jeep ein. Unser Chofer Alex und die Koechin Goya zeigten uns dann als erstes den Cementerio de los trenes etwas ausserhalb von Uyuni. Frueher hat man diese Zuege gebraucht um Waren nach Chile zu bringen. Das Einzige was hier noch funktioniert sind die Zugschienen, denn zwischendurch faehrt ein Passagierzug noch nach Chile. Unser naechster Halt Colchani, ein kleines Pueblo am Rande der Salar, welches vorwiegend von der Salzgewinnung und den Touristen lebt. Ein aelterer Mann erklaerte uns wie das Salz von der Salar in die abgepackten Saecke kommt, welche in Bolivien verkauft werden. Nach einem kurzen Foto-Halt bei den Salzhuegeln, die sich an der Sonne trocknen lassen hielten wir beim Hotel del Salar. Das Hotel interessierte uns herzlich wenig, denn wir uebten uns im knipsen der special Fotos. Mittagshalt bei der Isla Incahuasi oder Isla de Pescadora. Wow, inmitten der weissen Salar eine Insel voller Kakteen – einfach fantastisch! Nach dem Mittagessen verquatschten wir die Zeit mit einem Luzerner der bereits seit mehr als 2 Jahren mit seinem VW-Bus durch Canada, Nord- und Suedamerika reist und mit einem Interlakener, der mit seinem Kollegen vor ein paar Wochen sein Trip in Angriff nahm. Die Konsequenz davon – keine special Fotos mehr.... Nach etwas mehr als einer Stunde Fahrt durch die Salar haben wir die weisse Unendlichkeit verlassen und die Galaxy of 2 Stars – eine Hoehle mit Lavagebilde – und den Cementerio de Chullpas besucht. Um 18.30 Uhr kamen wir bei unserem Alojamiento in San Pedro an und verbrachten den Abend mit Yanif (ein israelisches Kartenspiel) spielen. Das Glueck war mir heute nicht sehr hold und ich verlor bis auf eine Runde immer.... Um 22 Uhr zogen wir uns alle, wohl der Kaelte wegen, in unsere Schlafsaecke zurueck.

Unser Jeep
Cementerio de los trenes
Salzhuegel

Unsre Maskottchen (eins wurde entwendet...)

Isla Incahuasi

Salar

Galaxy of 2 stars

Abendunterhaltung

Um 6.25 Uhr hiess es bereist wieder Tagwach. Nach einem feinen Morgenessen besichtigten wir zuerst das ejercito de piedras. Verschiedenste Formen von Korallensteine stehen neben- und hintereinander und bilden eine Steinarmee. Weiter ging es durch die Salar de Chiguana (Salz nur ca. 2cm tief) zum Aussichtspunkt auf den Vulkan Ollague. Dieser Vulkan steht auf der Grenze von Bolivien mit Chile und ist immer noch aktiv. Ein wenig Rauch konnten wir austreten sehen. Vor dem Mittagessen bestaunten wir noch zwei Lagunen. Bei der zweiten konnten wir nebst der ungalublichen Landschaft auf noch Flamencos bewundern. Nach weiteren Lagunen kamen wir dann in die Wueste. Unendliche Weite mit Sand und nirgends ein Ende in Sicht. Unser naechster Halt war der Arbol de piedra. Natuerlich wollten alle Touris das beste Bild und strengten sich maechtig an – wir natuerlich auch ;-) Doch viel eindruecklicher als der Baum aus Stein war dann die Laguna Colorado. Diese Lagune haelt was sie verspricht! Algen und Plankton, die in der mineralreichen Lagune schwimmen geben ihr die wunderschoene rote Farbe und wenn dann noch llamas fuer die Fotos posieren, einfach ungalublich! Wer meint die Lagune sei nur klein der taeuscht sich maechtig – sie umfasst 60 Quadratkilometer! Wir hielten an zwei verschiedenen Miradors an und konnten von dieser Wahnsinns-Lagune einfach nicht genug bekommen. Den Abend verbrachten wir wieder beim Yanif spielen in einem Alojamiento. Nur heute war es noch um einige Grade kaelter und wir gingen bereits um 21 Uhr zu unseren Schlafsaecken...


Ejercito de piedras

Vulkan Ollague

Laguna Hedionda

Flamencos

Arbol de piedra

el grupo con chofer y cocinera

Laguna Colorado con llama

Laguna Colorado

Samstagmorgen um 5.00 Uhr wurden wir geweckt, packten unsere sieben Sachen und zogen uns super warm an, denn es herrschte eisige Kaelte. Wir fuhren zu den Geysers. Wir bestaunten die qualmenden und “bubblenden” Loecher und staunten nicht schlecht als eine Frau das Schild “Stop – Peligro” nicht beachtete und dann bis zum Bauch einsank... Vor dem Morgenessen genossen wir dann noch ein Bad in Termas de Polques. Wer haette das gedacht, als wir unsere Badetuecher und –kleider vor der Weiterfahrt einpacken wollten, waren sie steifgefroren... Unser letzter Halt vor der Grenze: Laguna Verde. Uns froren beim fotografieren dieser blau-gruenen Lagune fast die Finger ab, doch eindruecklich war es allemal. Ja und nach einer halben Stunde Fahrt im Jeep hiess es dann Abschied nehmen. Die Salar geht als eines unserer Highlights in die Geschichte der iskay puriq ein!!!
An der bolivianischen Grenze stiegen wir in einen Bus ein, waehrend unsere Gruppe den Rueckweg nach Uyuni unter die Raeder nahm. Nach einer kurvenreichen und steilen Fahrt kamen wir zur chilenischen Grenze und mussten alle aussteigen. Zuerst wurden unsere Paesse kontrolliert und dann unser Gepaeck. Wer schon einmal mit einem grossen Rucksack gereist ist weiss, wie muehsam es ist, wenn die gute Frau den Rucksack beginnt auszupacken... Ja, Baba haben sie kaum nach Chile gelassen...


Geysers

Laguna Verde

Bolivianischer Grenzposten

Alle paar Meter: Pista Emergencia

Nun sind wir in San Pedro de Atacama und freuen uns auf unsere letzte Wanderung die wir Morgen in Angriff nehmen und dann geht es ab nach Santiago...

Besitos y un abrazo
Iskay puriq

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Holla-die-Waldfee!!
Die heit ja wider einisch wunderschöni Fotos gmacht..Wird mä ja richtig iversüchtig..
Aber nur no ä Wuche u dir sit wider dehei ir Schwiz..=)
Guäti Zit no!!

MaPa hat gesagt…

Hallo ihr zwei! Ihr könnt euch auf höhere Temperaturen freuen, hier sind nächste Woche 27° C angesagt! Wir freuen uns auf euer Heimkommen und auf die Reiseberichte, denn ihr habt nun sehr viel gesehen und erlebt. Mit lieben Grüssen MaPa