Dienstag, 29. April 2008

Valle Sagrado, Salkantay Trail, Puno (Islas Flotantes, Amantaní, Taquile)

Hola!

Sind in Puno angelangt und haben wieder Einiges erlebt.

Wir sind also am Sonntag auf die Valle Sagrado Touri-Tour gegangen und haben in Aussicht auf Souvenir-Shopping auf dem Pisaq-Markt vorsorglich mehr Geld mitgenommen als sonst noetig gewesen waere. Unser erster Halt war dann auch dieser besagte Markt und natuerlich sind wir einige Soles aermer wieder in den Bus gestiegen. Weiter gings zu den Ruinen von Pisaq; waehrend der Fahrt hatten wir eine tolle Aussicht auf das Valle Sagrado und den Rio Vilcamayo. Bei den Ruinen durften wir schon etwas unsere Kondition austesten; unser Guide Stanislav meinte, wenn dieser Pfad fuer uns kein Problem darstelle, waeren wir fuer den Inka-Trail gewappnet... War dann fuer uns auch keine grosse Sache. In Urubamba gingen wir in ein Touri-Restaurant, wo es typisches peruanisches Essen am Buffet zu holen gab. Alle Mann wieder in den Bus gestiegen und wir gelangten nach Ollantaytambo, wo es nebst Ruinen (Terrassen, Inka-Duschen, ...) noch eine Figur im Felsen zu sehen gab. Es begann schon einzudunkeln, als wir zu unserem letzten Halt aufbrachen: Chinchero. Ein Dorf, das beruehmt fuer seine Artesanias ist (klingelt's schon?). Hier wurde uns demonstriert, wie die Wolle gesponnen, gefaerbt (natuerliche Farben: Indigo, Kaefer, etc.) und dann verarbeitet wird. Und natuerlich durften wir die tollen Arbeiten bewundern und kaufen. Wir konnten uns nicht zurueckhalten und erwarben beide einen Tischlaeufer (wer nicht Cash bezahlen kann, kein Problem, die Leute holen das Geld auch gerne in einem Hostal in Cuzco ab!). Resultat dieses Ausflugs: 3 Alpaca-Pullis, 2 Muetzen, 1 Zampoña, 1 Paar Handschuhe, 2 Tischlaeufer. Das hat sich doch gelohnt ;-)

Valle Sagrado

Ruine von Pisac

Gesicht im Fels

Unser Tischlaeufer in Arbeit

Am naechsten Tag hiess es bereits um 5.00 aufstehen, um unseren Salkantay-Trail zu beginnen. In einer Gruppe von 13 Leuten starteten wir den Trail nach ausgiebigem Fruehstueck in Mollepata (das wir via Bus erreichten) und wanderten - angefuehrt von unserem Guide José Luis - fuer einige Stunden, einige Male recht steil, dann aber recht kontinuierlich 18 km zu unserem Camp in Soraypampa. Bereits an diesem ersten Tag bekundete eine junge Dame Muehe mit der Hoehe (keine von den Puriq's!). Maultiere hatten die Utensilien fuer die Koch-Crew in unser Camp getragen. Wie versprochen gabs vor dem Abendessen Popcorn fuer alle und natuerlich einen Mate de Coca (einige hatten bereits waehrend des Laufens Coca-Blaetter gekaut), der wunderbar waermte, denn auf den 3'900 m herrschte gen Abend Eiseskaelte. Die Temperatur fiel in der Nacht unter Null und nicht Wenige froren in den gemieteten Schlafsaecken.

Bitte laecheln ;-)


Ausblick vom Camping-Platz

Am Folgetag hatten wir unsere grosse Herausforderung zu bewaeltigen, den Aufstieg auf den "Pass" Huaytac auf 4'600m. Guten Mutes zogen wir in den wunderschoenen Morgen mit Aussicht auf schneebedeckte Gipfel und kamen alsbald ins Schwitzen und Keuchen. Karin hatte sich zu einem richtigen Andegibeni gemausert und erreichte den hoechsten Punkt mit der ersten Gruppe, ich bekundete etwas mehr Muehe, hielt aber mein Tempo bei und erreichte das Ziel wenig spaeter ebenfalls. Nach einem Gruppenfoto gings weiter (nur noch bergab) zu unserem Mittagsplatz - das Essen hatten wir uns reichlich verdient! Der Trail fuehrte uns weiter bergab, vorbei an der Flora der Anden, die unseren Weg saeumte und schliesslich bei Daemmerung zu unserem naechsten Nacht-Camp Colpabamba brachte. Dieses lag nur noch etwas ueber 2'000 m und war demnach nicht annaehernd so kalt wie das Erste.


Geschafft!!

eine der vielen Blumen

Der dritte Tag fuehrte uns nach Santa Teresa, wo uns am Abend die Belohnung in Form eines Bades in den Hot Springs winkte. Der Tagesmarsch von 6h, gepraegt von Bachueberquerungen und umgehen von morastigen Wegpartien in der von Lianen, bambusartigen Pflanzen und Bromelien gepraegten Flora war ein stetiges Auf und Ab. Der Weg am vierten Tag fuehrte uns hauptsaechlich an Bahngeleisen entlang bzw. wir liefen auf den Schienen selbst und wichen nur von denselben, wenn ein Zug sich ankuendigte. Das toent zwar nicht sehr anstrengend, war es aber, da man sich stets auf die Schienen konzentrieren musste. Diese fuehrten uns geradewegs nach Aguas Caliente, dem Ausgangsort fuer die Touris, die mit dem Zug hierher finden und den Bus zum Machu Picchu nehmen.

"Gondeli"

Zugschienen sind fuer vieles gut ;-)

Wir jedoch nahmen den stuendigen Marsch die steilen Treppen rauf am fuenften Tag um 5.00 unter die Wanderschuhe und konnten die Sonne hinter der Bergkette aufgehen sehen und den Machu Picchu im ersten Tageslicht (noch teils im Nebel verhuellt) bewundern. Eine stuendige Fuehrung brachte uns einen Teil des Komplexes naeher, spaeter hatten wir die Gelegenheit, auf den Wayna Picchu zu klettern und den Machu Picchu aus der Vogelperspektive aus zu begutachten. Auf dem Wayna Picchu ists nicht ganz ungefaehrlich, man muss seine Sachen gut festhalten, denn rundherum gehts steil bergab. Ein Mitglied unserer Gruppe musste die Erfahrung machen, dass seine Kamera nicht bruchfest war... Und dann war unser Salkantay-Trail auch bereits zu Ende, schade eigentlich, denn wir waren in einer tollen Gruppe gelandet und hatten ne Menge Spass beim "Skip-Bo" und "Shithead"-Spielen :-)


Machu Picchu

Machu Picchu vom Wayna Picchu

Den Samstag liessen wir ruhig angehen, gingen gemuetlich in Cuzco auf den Markt und kauften Souvenirs (hmm, zuviel Freizeit ist schlecht fuers Portemonnaie...). Sonntags verliessen wir Cuzco Richtung Puno via Bus am Mittag. Die Landschaft aenderte sich von hohen Bergen zu weiten Taelern bis zum Altiplano, wo es dann eindunkelte und wir Puno erreichten.

Tags darauf machten wir uns auf zum Hafen, um eine Rundfahrt zu den Islas Flotantes, Amantaní und Taquile zu buchen. Wir wurden alsdann von einem Señor angeworben und starteten unsere Rundfahrt. Auf den schwimmenden Inseln wurde uns deren Bauweise erklaert und wir konnten auf einem Schilf-Boot eine kleine Fahrt unternehmen. Drei Stunden lang tuckerte unser Boot dann weiter zur Insel Amantaní, wo wir von der Familie Quispe (gegen eine Entschaedigung versteht sich) als Gaeste aufgenommen wurden und das Mittagessen geniessen konnten. Spaeter fuehrte uns der Sohn unseres Gastgebers auf den hoechsten Punkt der Insel (die gut zu Fuss abgelaufen werden konnte), von wo sich uns ein wunderschoener Blick auf die vielen kleinen terrassenfoermig angelegten Felder (Mais, Getreide, ...) bot. Das Abendessen nahmen wir im Kreise der Familie zu uns und gingen frueh zu Bett (21.00). Am naechsten Tag besichtigten wir noch Taquile, welche wir auch zu Fuss durchquerten und gelangten am Nachmittag wieder nach Puno zurueck.


Isla Flotante

Schilfboot

Isla Amataní

Von hier aus werden wir morgen den Bus nach Copacabana nehmen und hoffentlich reibungslos die Grenze nach Bolivien ueberqueren. So geht nun also unsere Peru-Zeit zu Ende und wir betreten wieder einmal Neuland.

Wir melden uns aus Bolivien wieder zu Wort und wuenschen euch bis dahin eine gute Zeit!

Besitos, Karin y Barbara

Samstag, 19. April 2008

Cañon del Colca, Arequipa y Cuzco

Hola a todos!

Bevor wir euch mit unseren Erlebnissen zutexten, ein MERCI an all jene die unsere Reise mitverfolgen und Kommentare schreiben. Wir freuen uns immer riesig darueber!
Von Montag, 14. April bis Mittwoch, 16. April waren wir im Cañon del Colca unterwegs. Das Abenteuer begann bereits morgens um 5.30 Uhr. Wir fuhren mit dem Bus nach Cabanaconde, wo wir - Baba, Michelle (San Diego), Natalia (Bogota) und ich - von unserem guia Marco abgeholt wurden. Nach einer Staerkung und einem Mate de Coca liefen wir um 14 Uhr los Richtung Llahuar Lodge. Die 4-stuendige Wanderung fuehrte uns ueber steinige Weglein hinunter an den Rio Colca. Mit weichen Knien erreichten wir die Lodge und freuten uns auf die Hot Springs. Mit einem Paar aus San Fransisco teilten wir uns das warme Bad und erholten uns von den Strapazen des abwaerts Gehens. Bereits um 21 Uhr verabschiedeten wir uns in unsere Kabaeuschen, denn am naechsten Morgen war bereits um 6 Uhr Tagwach. An diesem Tag stand eine 4-stuendige Wanderung auf dem Programm. Diesmal ging es jedoch 3 Stunden lang kontinuierlich aufwaerts und zum Schluss wieder abwaerts an den Rio. Unterwegs ernteten und assen wir Kaktusfruechte, genossen die wunderschoene Landschaft und knipsten einige Bildchen... Die letzten 2 Kilometer waren wirklich fast nicht zu ertragen, denn die Sonne brannte und die Hitze war untertraeglich. Gluecklich kamen wir in der Oasis Lodge an und freuten uns ueber den Swimming Pool und den ruhigen Nachmittag. Nach dem Abendessen gingen wir bereits um 20 Uhr ins Bettchen, denn um 2.30 Uhr nahmen wir bereits den Aufstieg nach Cabanaconde in Angriff. Nach 3 Stunden erreichten wir das Pueblo und genossen ein feines Morgenessen, dass wir uns wirklich verdient hatten! Weiter ging es mit dem Bus zum Cruz del Cóndor. Hier bewunderten wir die Flugkuenste der Kondors bevor wir ueber Chivay zurueck nach Arequipa fuhren. Um 16 Uhr kamen wir in Arequipa an und liessen den Tag mit duschen, essen und einem Gespraech mit Florian aus dem Wallis ausklingen.
Der Cañon del Colca

Kaktusfrucht

Oasis Lodge
Den naechsten Tag gingen wir gemuetlich an. Wir setzten uns in einen Touribus und liessen uns durch die Gegend chauffieren. Unser erster Halt war der Mirador de Carmen Alto. Hier lernten wir die Fruechte Tumbo und Papaya arequipeña kennen und genossen die Aussicht auf den Vulkan Misti und Chachani. Weiter ging es zur Plaza y Mirador de Yanhuara und dann zur Fabrica Incalpaca, wo wir lernten was Llamas, Alpacas, Vicuñas und Guanacos sind (dies heisst nicht, dass wir die vier Tiere nun unterscheiden koennen!). Bei der Plaza y Mirador de Sachaca kletterten wir auf einen Turm und genossen die Aussicht auf die Vulkane Misti, Chachani, Ampato, Pichu Pichu, ... . Nach der Besichtigung der Mansióm del Fundador, liessen wir uns mit einem riesen Toro abliechten und besuchten die Molino de Sabandia.

Blick auf den Misti

Beim Mirador de Yanhuara

Am Nachmittag statteten wir, nun wieder ohne Bus, dem Monasterio de Santa Catalina einen Besuch ab. Kleine Gaesschen schlaengeln sich von Patio zu Patio und die Strassen haben alle Namen von andalusischen Staedten - ja es ist wie eine eigene Stadt in Arequipa!


Im Monasterio de Santa Catalina

Am Abend verabschiedeten wir uns von Michelle, Natalia und Florian. Ups, als wir am Busbahnhof vom Klo zurueck kamen war unser Bus nirgends mehr zu sehen. Scheisse, und nun? Wir wurden einem netten jungen Herrn uebergeben und dieser fuehrte uns zum naechsten Terminal wo wir gluecklicherweise in den Nachtbus nach Cuzco einsteigen konnten und uns zum zweiten Mal Apocalypso anschauten oder anschliefen...

Morgens um 6 Uhr kamen wir in Cuzco an und gingen ins Hostal. Nach einem Mate de Coca und einer Dusche machten wir uns auf zur Plaza de Armas. Lauter Schueler und Schuelerinnen in Uniform standen in Reih und Glied um den Platz herum. Es gab Ansprachen, die Nationalhymne und nach einiger Zeit leerte sich der Platz wieder. Wir beobachteten das Spektakel von einem Balkon aus, wo wir gemuetlich fruehstueckten. Nach dem Besuch der riesigen Kathedrale, welche auf den Ruinen eines Inka-Tempels gebaut wurde, organisierten wir das Salkantay Trekking zum Machu Picchu (Montag bis Freitag) und den Auslug ins Valle Sagrado (Sonntag).


Die Kathedrale von Cuzco

Heute besuchten wir die Iglesia de la Compañia de Jesús und das Centro Artesanal de Cuzco. Da wir Morgen einen Markt besuchen, konnten wir den vielen schoenen Sachen widerstehen ;-) Am Nachmittag besichtigten wir die Inka-Staetten Qorikancho, Saqsawaman, Q'enqo, Pukapukara und Tambomachay.

Auf der Ruine Saqsawaman mit Blick auf Cuzco

Saqsawaman


Morgen gehen wir dann ins Valle Sagrado und ab Montag testen wir auf dem Salkantay Trail unsere Kondition, Widerstandsfaehigkeit gegenueber der Kaelte und natuerlich unsere Hoehentauglichkeit.

Wir hoffen, euch Ende naechster Woche unsere Eindruecke von Trekking und vom beruehmten und beruechtigten Machu Picchu schildern zu koennen.

Besitos y un abrazo

Barbara y Karin

Sonntag, 13. April 2008

Von Sandboardern und grünen Männchen

Hola buenas!

Weiter geht's gen Sueden. Nach der Millionenstadt Lima scheint jede weitere Stadt wie ein Dorf. Uns verschlug es in die Oase Huacachina (in der Naehe von Ica), welche uns mehrmals empfohlen wurde. Hierher kommen haufenweise Touris, um die umliegenden Duenen mit den Sandboards unsicher zu machen. Und genau das taten wir auch (wollten ja nicht aus unserer Touristenrolle fallen ;-) ). Mit einem sogenannten Sand-"Buggy" flitzten wir achterbahnmaessig ueber die haeuserhohen Duenen. Waehrend ich lieber auf das Sandboarden verzichtete (kam aber dank einem verwegenen Fahrer dennoch auf meine Kosten), stuerzte sich Karin gar von der groessten Duene in diesem Gebiet und hatte einen Heidenspass dabei (Winterfeeling ahoi!).

Huacachina

Sandbuggy

Karin & Barbara in den Duenen

Karin in Aktion

Zuvor unternahmen wir einen Ausflug zu den Islas Ballestas und degustierten in einer "Bodega" Pisco. Die Inseln waren nur per Boot zu besichtigen und wir fanden uns in Gesellschaft von unzaehligen Seevoegeln wieder, die den Guano (Vogelexkremente, werden zu Duenger verarbeitet) produzieren. Wir beobachteten Peru-Boobies, Kormorane, Pelikane, etc. sowie Humboldt-Pinguine, aber auch Seeloewen, die sich zu Land und zu Wasser tummelten. Bei der Hinfahrt zu den Inseln sahen wir das Wahrzeichen von Paracas (dem Hafenstaedtchen), ein Zeichen in Form eines Kaktusses, das von Menschenhand in den Boden gearbeitet wurde und von weitem sichtbar ist (allerdings gehen die Theorien, wer das Zeichen geschaffen und zu welchem Zweck, auseinander).

Gesicht in den Felsen

Peru-Boobies

Kaktus vor Paracas

Jede Menge Pisco...

Bald darauf zogen wir weiter nach Nasca, um die beruehmten Linien aus der Luft zu sehen. Nasca selber ist sehr klein; aber kein Dorf zu klein eine Plaza de Armas zu besitzen... Die Nazca-Linien sind wirklich erstaunlich; der halbstuendige Flug in der 6-Platz-Maschine war jedoch eine Herausforderung fuer unsere Maegen... Seitdem die Linien entdeckt wurden wird teilweise immer noch ueber deren Herkunft und Zweck spekuliert. Die glaubwuerdigste Erklaerung ist, dass die Linien zu Zeremoniezwecken benutzt wurden, vornehmlich um die Goetter um Regen zu bitten. Andere (wie E. von Daeniken) sind jedoch der Ansicht, dass die Zeichen ausserirdischen Ursprungs sind...

"Unser" Flugzeug

Die Spinne

In einem luxurioesen Bus (Kissen, Decken und Fruehstueck inkl.) erreichten wir heute Morgen Arequipa, von wo wir eine 3-taegige Trekkingtour in den Cañon de Colca unternehmen.

Un abrazo, Karin y Barbara

Sonntag, 6. April 2008

Von Cuenca nach Lima

Hola a todos

Es scheint schon beinahe lange her, seit wir Ecuador verlassen und etwas auf den Blog gepostet haben. Dennoch wollen wir euch diese Tage nicht vorenthalten.

Von Cuenca aus haben wir noch den Nationalpark Cajas unter die Beine genommen (Kathrin hat uns an diesem Morgen in Richtung Quito verlassen, sie wird auf den Galapagos-Inseln eine Praktikumsstelle antreten). Wieder zu zweit sind wir mit dem Bus bis zum "Parkwaechter"Haeuschen gefahren, haben brav die Gebuehr bezahlt und sodann eine Karte vom Park erhalten. Auf unsere Anfrage hin hat uns der nette Señor eine 6h Route vorgeschlagen, die uns an einigen Lagunen (die das Markenzeichen des Cajas sind) vorbeifuehren sollte. Der Tag war noch jung und das Wetter praechtig, der Park in warmes Licht getaucht, ein Traum! Wir zogen alsdann los und unsere Digicams liefen auf Hochtouren. Wir folgten dem vermeindlichen Pfad, der unsere Route bilden sollte und uns ans Ufer einer der Lagunen fuehren sollte. Doch die Lagune kam nicht und wir kraxelten (entgegen der Beschreibung des Señors, wonach der Pfad stets abwaerts fuehren sollte) einige Male kleine Huegel hoch. Was nun? Wir studierten nochmals eingehend die Karte (1:50'000) und stellten fest, dass wir eine eigene Route genommen hatten! Zum Glueck war das Wetter so gut, sonst haetten wir die Orientierung wohl vollends verloren. Denn der Señor hatte uns geraten einen bestimmten Berggipfel nicht aus den Augen zu verlieren, was bei Nebel etwas schwierig gewesen waere... Und so kam alles gut, wir kehrten auf den vorgesehenen Pfad zurueck und konnten unsere Wanderung wie vorgesehen weiterfuehren/beenden und kehrten wohlbehalten nach Cuenca zurueck.


Am naechsten Tag hatten wir einen Tagesausflug in die Doerfer Gualaceo, Chordoleq und Sigsig geplant. Gualaceo hat ausser einem Markt, einen schoen angelegten Park und eine Kirche zu bieten. Wir verweilten nicht allzu lange und nahmen den naechsten Bus nach Chordoleq, welches fuer seinen Silber- und Goldschmuck bekannt ist. Um den Hauptplatz reihte sich dann Schmuckgeschaeft an Schmuckgeschaeft, wir haetten uns arm kaufen koennen. Ein kleines Museum zeigte die traditionelle Handwerkskunst. In Sigsig, dem dritten Doerfchen im Bunde fuehrten wir uns in der Markthalle das almuerzo (Suppe, Reis mit Fisch) zu Gemuete. Am Abend wagten wir dann ein Experiment, indem wir das traditionelle Cuy (Meerschweinchen) bestellten. Es schmeckte Karin gut, mir etwas weniger, und wir assen unsere Teller leer. Anders ein Asiate an einem Nachbartisch, der das Tierchen aus allen Winkeln fotografierte und ein kleines Stueckchen probierte, dann aber doch lieber die Beilagen zum Hauptgericht machte ;) Das ganze Restaurant amuesierte sich koestlich... Zu bemerken gilt, der arme Mann hatte keine Ahnung was ein Cuy ist, denn anscheinend gibt es dieses niedliche Tierchen in seiner Heimat nicht.

Es hiess nun Abschied nehmen von Cuenca, denn wir setzten unsere Reise nach Saraguro fort, wo wir den Eindruck hatten, wir seien die einzigen Touris weit und breit. Was vermutlich auch zutraf, denn wir residierten im einzigen Hotel, das dieses Doerfchen zu bieten hatte (gemaess Lonely Planet hatte es letztes Jahr noch zwei...). Bereits am Folgetag reisten wir dann (nach Besichtigung des Marktes) weiter nach Loja, von wo wir abends den Bus nach Piura nehmen wollten. Loja war eine sehr ruhige Stadt (vor allem weil Sonntag war und die meisten Laeden geschlossen hatten...). Ein wenig ausserhalb im Park trafen wir jedoch dann eine Menge Leute, die verweilten, Fussball oder Volley spielten oder herumspazierten. Da die Zeit nicht zu vergehen schien und wir gerade vor einem Kino standen, schauten wir uns "Horton y el mundo de los quien" an. Der Peli war wirklich chevere.


Calle Lourdes

Ja und dann fuhr diese besagte Bus von Loja nach Piura. Aufgrund der starken Regenfaelle kehrte der Bus kurz nach Abfahrt zurueck zum Terminal, entschied sich aber dann doch fuers fahren und so erstaunt es kaum, dass wir nach einer Stunde Fahrt anhielten und niemand wusste wie es weitergeht. Wir verbrachten die Nacht im Bus und morgens bewunderten wir die lange Kolonne an Autobussen, welche wie wir feststeckten. Ja aber warum nur? Der Abhang hatte sich geloest und die Strasse mit Steinen und Schlamm bedeckt und es war kein Durchkommen mehr, weder zurueck noch vorwaerts. Um 9 Uhr ging es weiter. Je weiter wir gegen Sueden fuhren, desto heisser wurde es und desto unangenehmer die Busfahrt. Endlich die Grenze. Wir holten uns den Austrittsstempel, liefen ueber die Bruecke und die Peruaner nahmen uns als Touristen auf ;-)



In Piura verweilten wir nur kurz, d.h. ins Taxi steigen, zum Bancomaten fahren, Soles abheben, zurueck zum Busbahnof und weiter ging es. Nach 23 Stunden Reise kamen wir dann an unserem Ziel Chiclayo an und liessen uns vom Taxifahrer ein Hostel empfehlen. Am naechsten Tag erkundeten wir die Ruinen von Sipán und Túcume. In Sipán lernten wir etwas ueber den Señor de Sipán, bestaunten seine und andere Ruhestaetten. Weiter ging es nach Lambayeque ins Museo Tumbas Reales de Sipán. In diesem pyramidenfoermigen Museum bewunderten wir die Knochen des Señor de Sipán, seine Ohrringe, Kleider und Juwelen (Fotografieren war leider nicht erlaubt).


Am Nachmittag erklommen wir dann noch den Mirador in Túcume. Die Begehung der Ruinen ist leider noch nicht moeglich, doch die Sicht auf das Tal und die weiter entfernten Ruinen entschaedigte uns.

Am 2. April reisten wir weiter nach Trujillo. Uns scheint, als haetten die Taxifahrer in Peru einen Vertrag mit den Hostals, denn auch hier wird uns ein anderes Hostal empfohlen als wir im Reisefuehrer ausgewaehlt hatten. Zufaellig flanierten wir an "Turismo sin fronteras" vorbei und erkundigten uns sogleich ueber Ausfluege. Paul eklaerte uns ca. 1.5 h lang sein Konzept von einer neuen Art von Tourismus mit den Kernelementen Turismo, Ecológia, Vivencial, Aventura y Sostenible. Nachdem wir uns fuer die Tour entschieden hatten, gingen wir mit ihm und Andrea die beste Pizza in Trujillo essen.

Am naechsten Tag dann der Auslfug mit Paul und Victor (Guía). Am Morgen besuchten wir die Huacas del Sol y de la Luna. Die Huaca del Sol ist ein Steinhuegel mit Sand. Darunter wuerden sich wohl noch einige wichtige Malereien und Geschichten befinden, doch die Arbeiten haben noch nicht begonnen. Die Huaca de la Luna ist eine mehrstufige Pyramide mit farbigen Malereien. Die Arbeiten sind hier soweit fortgeschritten, dass wir in den Tempel eintreten konnten. Das Leben und die Geschichte der Moche Kultur ist wirklich sehr eindruecklich und spannend.

Weiter ging es mit Mittagessen, chicha morada (fermentiertes, suesses Getraenk auf der Basis von Mais) trinken und zampoñas (Panpfeifen mit zwei Reihen Babmusrohren) spielen. Barbara und ich muessen noch ein wenig ueben bis wir das Instrument so gut beherrschen wie die Peruaner ;-) Dann stand Chan Chan auf dem Programm. Dieser riesige Pyramiden-Komplex war die Hauptstaette der Chimú Kultur. Neu war hier, dass die verstorbenen Personen, also nur die eines bestimmten Grades mumifiziert wurden und man auf den Stoffen die Geschichte des Pueblos bis zu ihrem Tode aufschrieb. In den Mauern konnten wir verschiedene "Zeichnungen" erkennen, so zum Beipiel Eichhoernchen, Fische, Wellen, Voegel. Nach der 1-stuendigen Begehung fuhren wir im super chevere VW Kaefer nach Huanchaco ans Meer. Dieses Pueblo ist bekannt fuer die "caballitos de totora" (kleine Einmann-Fischerboote), welche hier noch wie frueher hergestellt werden. Natuerlich liessen wir es uns nicht entgehen und versuchten uns auf den "caballitos de totora" ...

Ueber diesen Ausflug koennten wir euch noch ganz viel berichten, den Victor war wirklich ein super Tourguide und hat uns vieles berichtet, wie z.B. das Lamas nur 25kg Last tragen koennen, doch Bilder sagen mehr als Tausend Worte ;-)

Huaca del Sol

Chan Chan


Chan Chan

caballitos de totora

Abends in Trujillo quatschte uns ein junger Typ an und warb fuer eine Cafe Bar, die gerade neu eroeffnet hatte. Gut wir liessen uns ueberzeugen. Doch irgendwie lief etwas schief, denn wir bezahlten die Jarra Pisco Sunset (gibt es nur in Trujillo) und er trank mit... Das Highlight war jedoch 'Salsa'. Als er erfuhr, dass wir aus der Schweiz sind begann er 'Alperose' zu singen und liess uns alle Schweizer bands aufschreiben, die wir kennen.

Bevor wir Trujillo verliessen, fuhr Paul mit uns noch zur Huaca Arco Iris und wir besichtigten die Stadt selbst. Unser naechstes Ziel war Casma, ein winziges Pueblo weiter im Sueden.


Huaca Arco Iris

Plaza de Armas

Hier verschlaegt es nicht wirklich viele Touristen hin und wir blieben auch nur eine Nacht. Des Abends spielten wir auf einem witzigen Toeggelikasten ein paar Runden Fussball (ihr seht wir bereiten uns auf die Euro vor ;) und zogen weiter in eine Karaokebar, wo wir ungefragt eine Jarra Cerveza vorgesetzt bekamen (wie alle Gaeste; vermutlich haben die nur Bier..). Am naechsten Tag besuchten wir Sechín, eine weitere Ruine, die fuer ihre grausamen "Zeichnungen" an den Mauern bekannt ist (abgetrennte Arme, Beine, Koepfe...), die wir mit einem Casma-typischen Mototaxi erreichten.

Am Abend erreichten wir Lima. Die Einwohnerzahl von 10 Millionen sagt bereits einiges ueber diese Stadt aus. Einfach riesig. Sonntags war ich alleine unterwegs, da Baba die chinesische Kost in Casma gar nicht bekommen war. Ab Sonntagabend machten wir dann mit Ramona (hatten wir auf Galápagos kennen gelernt) Lima unsicher. Abends in der Calle Las Pizzas konnten wir uns jeweils kaum vor Angeboten retten. Alle wollten, dass wir in ihrem Restaurant assen und so ist es Brauch die Touristen mit free Pisco Sour, Cerveza oder Sangria anzuwerben.

Um von Miraflores (Quartier) wo sich unser Hostal befindet ins Zentrum zu gelangen benoetigt man bereits eine Stunde mit dem Collectivo. Die wichtigsten Sehenswuerdigkeiten sind die Plaza de Armas, der Palacio del Gobierno mit seiner Wachabloesung wie beim Buckingham Palace, die Kathedrale, die Katakomben von San Francisco sowie der Mirador Cerro San Cristóbal.

Plaza de Armas

Palacio del Gobierno

Minisicht auf Lima vom Cerro San Cristóbal

Gestern wollten wir eigentlich das Museo de la Nación besuchen. Leider wird es gerade umgebaut und ist erst ab Mai wieder geoeffnet. So machten wir uns auf den Weg zu den Ruinen von Pachacamac, eine Colectivostunde entfernt, und erkundeten in der Nachmittagshitze mit Alberto (Guide) zu Fuss. Diese Ruine wurde urspruenglich von den Lima (Volk) erbaut, spaeter aber von den Inka erobert und mit deren Bauten ergaenzt. Wie bei so mancher Ruine ist nur ein kleiner Teil bereits restauriert und vom Sand, der sie verhuellt, befreit.

Am Abend gingen wir dann in den Ausgang und kamen zu unserer ersten Gratis-Tanzstunde. Wir haben beide noch einiges zu lernen... Ramona hatte es (da schon 3 1/2 Monate unterwegs) bereits im Griff!

Heute morgen besuchten wir noch die Huaca Pucllana, die in Miraflores liegt und die von Hoch-/Haeusern umgeben ist. Es ist nur noch ein Haupttempel zu besichtigen, da der Rest der Anlage dem Bauboom in Lima zum Opfer gefallen ist. Vor drei Wochen wurden Mumien entdeckt, die wir aber noch nicht zu Gesicht bekamen. Spannend ist, dass der Tempel zu jener Zeit bereits erdbebensicher gebaut wurden und deshalb heute noch begehbar ist.

Keramik der Lima Kultur

Nun machen wir uns auf den Weg nach Huacachina und weiter suedwaerts.

Besitos y un abrazo

Barbara y Karin